Seit frühester Kindheit beschäftigt sich Ursula Murks  mit Zeichnung und Malerei. Oft fällt ihr auf, dass Zeichnungen mitunter erstaunliche Erkenntnisse zu Tage fördern können. Zeichnungen sind wie eine eigenständige, unabhängige Form des Denkens. Zeichnungen scheinen manchmal sogar Phänomene einer sprirituellen Dimension zu sein, zu der dem verbalen Denken der  Zugang fehlt. Sie sind seltsamerweise oft "schlauer" und in ihrem bildhaftem Wesen genauer, als es die reine Wort-Sprache vermag. Man müsste von den Zeichnungen eigentlich viel lernen können. Ursula wird erwachsen und  studiert Malerei, Fotografie & Film, interessiert sich für Synchronizität, TCM, Medizin, C.G.Jung und Deulytik. Sie arbeitet in künstlerischen Brot Jobs so lange vor sich hin, bis sie eines Tages für eine Freundin  diesen unscheinbaren kleinen Freund zeichnet:


Ein kleiner Segen, der die Freundin, ihre Familie und ihr Haus beschützen soll. Dann passiert etwas seltsames: immer wieder und eindringlich träumt Ursula, sie müsse weiter an den Segen arbeiten, denn sie funktionieren! Sie funktionieren! Ursels wacher Geist weiss mit funktionierenden Zeichnungen nicht so recht etwas anzufangen. Zeichnungen sind vielleicht schön, oder niedlich, oder lustig, oder genau, fast immer enttarnend und sie passen meist in eine Schublade - aber funktionieren?  Sie zeichnet nach dem Hinweis aus dem Unbewussten weiter Segen, immer und immer wieder. Viele davon landen im Mülleimer, weil sie lächerlich, schief oder kindlich aussehen, die Flügel zu klein oder zu gross, der Ausdruck der Augen blöd oder komisch. Nach einigen Wochen des meditativen Zeichnens beginnt sie die Segen regelrecht zu "schreiben" -von oben nach unten. So fällt ihr die Ähnlichkeit mit der chinesischen Kalligraphie auf. Auf der Suche nach Funktionen und durch den Hinweis eines Freundes stößt sie auf die chinesische Tao Kalligraphie. Es gibt viele Menschen, zunehmend auch in Europa, die Tao Kalligraphie praktizieren. Sie reden von Körper, Energie, Botschaft und heilenden Wirkungen. 


Das klingt  esoterisch. Aber auch interessant. Ursula Murks nimmt sich vor,  das Funktionieren zu überprüfen und zu erforschen, ob die kleinen Segen, die ursprünglich  Ausdruck eines ehrlichen und herzlichen guten Wunsches sind, tatsächlich eine übertragbare Kraft, eine Funktion in sich tragen. Der hochdekorierte Meister Sha hat bei einer alten Meisterin gelernt, die angeblich eine Fähigkeit nur auf ihn übertragen hat. Aber können Fähigkeiten überhaupt übertragen werden? Werden sie  nicht ausgebildet durch Praktizieren? 

Angeblich sind die Segen von Meister Sha so besonders, weil sie direkt von der Quelle kommen. In diesem Zusammenhang wird dann meist seine beeindruckende Ordens, Ausbildungs- und Titel Dekoration aufgezählt, als ob das seinen exklusiven Zugang zur Quelle begründet. Aber müsste es nicht auch mit weniger Titeln einen Zugang zur Quelle geben? Und ist die Quelle womöglich das von C.G. Jung so genannte kollektive Unbewusste? Also die Instanz, die im Falle der Segen Ursula auf die Schulter getippt und selbst auf die Funktion aufmerksam gemacht hat?

Die Tao Kalligraphie und die Frage nach ihrer Übersetzbarkeit in den westlichen Kulturkreis ist Thema dieser Untersuchung. Spontanheilungen, wirtschaftliche Erfolge, Liebesglück, für alles gibt es ein Tao Blessing. (https://drsha.com/) Eine grosse Community schwört darauf. Haben sie recht? Was bewegt das im Geist? Funktioniert es wirklich und wenn ja -wie? Können Zeichnungen das Unterbewusstsein etwa programmieren? Und wie schätzt Ai Wei Wei die Arbeit seines von den obersten Staatsorganen ausgezeichneten Landsmannes Dr. Sha ein?

Die Segen mit der Engeslanmutung (wegen der Flügel) stehen in der bildlichen Tradition der abendländlichen Malerei. Können sie Funktionieren? Vielleicht für Menschen, die der chinesischen Sprache nicht mächtig sind?  Die die Idee eines Schutzengels feiern, ohne sich einer Kirche oder Glaubensrichtung zugehörig zu fühlen?
uncoded tao blessing  bedeutet auf deutsch unkodierte Tao Segnung  oder unkodierte menschliche Segnung. EIN SEGEN! Fragen über Fragen.



ZEICHNUNGEN







Usula Murks